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Wie oft tritt Long COVID bei Kindern und Jugendlichen auf?

Long COVID kommt bei Kindern und Jugendlichen seltener vor als bei Erwachsenen. Wie oft es genau auftritt, lässt sich aber nicht genau sagen.

Warum ist es so schwer, die Häufigkeit zu bestimmen?

Die Zahlen schwanken stark, weil:

  • Verschiedene Erklärungen für Long COVID genutzt werden. Zum Beispiel: ob Symptome 4 Wochen oder 12 Wochen anhalten.
  • Die Studiengruppen unterschiedlich sind. Zum Beispiel: Alter der Teilnehmer.
  • Unterschiedliche Methoden genutzt werden, um Daten zu sammeln. Zum Beispiel: Umfragen oder Daten von Kranken-Kassen.
  • Andere Dinge wie die Schwere der Corona-Infektion oder alte Krankheiten mit einbezogen werden.
  • Die Beobachtungs-Zeiträume unterschiedlich sind.


Viele Studien schauen nur auf einzelne Symptome. Aber sie schauen nicht darauf, ob der Alltag der Kinder schwierig ist. Das ist aber wichtig, so wie es die Welt-Gesundheits-Organisation (WHO) fordert.
Außerdem hatte fast die Hälfte der Studien zu Long COVID bei Kindern und Jugendlichen keine Vergleichs-Gruppe. Das bedeutet: Es gab keine Gruppe von Kindern ohne Corona-Infektion. Mit denen hätte man vergleichen können.

Was sagen Studien zur Häufigkeit?

  • Eine große Studie (Meta-Analyse) schätzt: 16,2 % der 0- bis 19-Jährigen, die eine bestätigte Corona-Infektion hatten, zeigten mindestens drei Monate später noch Long COVID-Symptome.
  • Andere Studien, die eine Vergleichs-Gruppe hatten, zeigen deutlich niedrigere Zahlen: Dort waren einzelne Long COVID-Symptome nur 2 % bis 8 % häufiger bei Kindern und Jugendlichen mit Corona-Infektion. Verglichen mit Kindern, die keine Infektion hatten.
  • Viele Studien zeigen übereinstimmend: Der Unterschied in der Häufigkeit von Long COVID zwischen infizierten und nicht-infizierten Kindern und Jugendlichen wird meist auf unter 5 % geschätzt.
  • Eine weltweite Studie schätzte: 2,8 % der 4- bis 20-Jährigen hatten drei Monate nach einer symptomatischen Corona-Infektion Long COVID-Symptome. Bei Erwachsenen waren es 6,2 %.

Daten aus dem Alltag (Kranken-Kassen und Umfragen)

  • In den USA zeigten Daten: Der Unterschied bei verschiedenen Diagnosen zwischen Corona-infizierten und nicht-infizierten Kindern und Jugendlichen betrug nur 3,7 %.
  • In Deutschland zeigten Analysen von Kranken-Kassen-Daten: 5–6 % der Kinder und Jugendlichen entwickelten innerhalb von drei Monaten nach einer bestätigten Corona-Infektion neue unspezifische Symptome und Beschwerden. Diese ließen sich auf COVID-19 zurückführen.
  • Aber: Besonders Kinder und Jugendliche mit milden oder keinen Symptomen fehlen in solchen Daten. Darum wird vermutet: Das tatsächliche Risiko für Long COVID-Symptome könnte sogar noch niedriger liegen. Das wäre dann im Bereich zwischen 1 % und 3,5 %.

Wie viele Kinder und Jugendliche berichten selbst von Long COVID?

In Großbritannien gaben im März 2023 an:

  • 0,3 % der 2- bis 11-Jährigen
  • 1,01 % der 12- bis 16-Jährigen
  • 1,5 % der 17- bis 24-Jährigen hatten mindestens vier Wochen nach der ersten Infektion Long COVID-Symptome. Bei etwa jedem fünften Kind und Jugendlichen ab 12 Jahren machte Long COVID den Alltag schwierig.


Eine weitere Erhebung im März 2024 schätzte: 
Die Häufigkeit von selbst-berichteten Long COVID-Symptomen nach vier Wochen bei 3- bis 17-Jährigen lag bei 1 %.

Das US-amerikanische Center for Disease Control and Prevention (CDC) sagt: Im Jahr 2022 lag die Häufigkeit von aktuell selbst-berichteten Long COVID-Symptomen (neue Symptome mindestens drei Monate nach bestätigter, symptomatischer COVID-19) bei:

  • unter 0,5 % bei 0- bis 11-Jährigen
  • 0,8 % bei 12- bis 17-Jährigen

Wann ist das Risiko für Long COVID höher?

  • Long COVID kann auch nach einer milden, symptomlosen oder unbemerkten Corona-Infektion auftreten.
  • Aber: Das Risiko ist erhöht, wenn die vorherige Corona-Infektion Symptome hatte oder schwer war. Oder wenn jemand wegen COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden musste.
    • Zum Beispiel zeigten sich in einer großen Studie: 20 % der Kinder und Jugendlichen, die wegen COVID-19 im Krankenhaus waren, hatten auch sechs Monate später noch mindestens ein anhaltendes Gesundheits-Problem.
  • Das Risiko für Long COVID steigt mit dem Alter.
  • Mädchen haben insgesamt ein höheres Risiko als Jungen.
  • Auch alte Krankheiten wie Allergien, Übergewicht oder Atemwegs-Krankheiten können das Risiko erhöhen.

Was ist mit neuen Virus-Varianten und Impfungen?

  • Studien zeigen: Das Risiko für Long COVID bei Infektionen mit neueren Corona-Varianten (wie Omikron) ist niedriger als bei älteren Varianten.
  • Es gibt keine klaren Beweise, dass eine COVID-19-Impfung das Risiko für Long COVID bei Kindern und Jugendlichen senkt. Hier sind weitere Studien nötig.

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